Das Pendant für den Flixbus in Mexiko heißt ADO. Auch ein Unternehmen, dass alle anderen Langsteckenbusunternehmen (wunderbares Wort ;)) unter ihr Dach genommen, also alle aufgekauft hat 💸 So sind sie zwar nicht gerade günstig, dafür sehr komfortabel. Um mir etwas Geld zu sparen nehme ich den OCC (Ómnibus Cristóbal Colón), der Teil des ADO-Unternehmens ist, nur über Nacht nach Salina Cruz und fahre von dort weiter mit dem Colectivo.
Colectivos sind preiswerte, kleine Shuttlebusse die für den Personentransport für kürzere Strecken in Mexiko sorgen 🚐 (> ja so schauen die ungefähr aus, hab leider kein Foto davon ;)) von von Salina Cruz nach Santa Maria Huatulco, wo ich Richtung San Pedro Pochutla umsteige (ja klingt alles sehr heilig und Religion hat auch einen sehr großen Stellenwert in diesem Land🙏) und von dort dann nochmal Umsteigen nach Zipolite 🏝️ So spare ich mir ungefähr 300 Pesos, also 15€, was sich jetzt nicht viel anhört, doch sind es auf lange Sicht gesehen ganze 2 Übernachtungen mehr 💰 Außerdem bin ich ja hier um Erfahrung zu sammeln und hab mir selbst die Challenge auferlegt zu sehen wie günstig ich reisen kann 😏 Wie so oft hab ich die Distanz unterschätzt, ist Mexiko doch 5,5 Mal größer als Deutschland und deshalb verpasse ich das WM-Finale 🤷♂️ tja, so hab ich’s doch a bissl boykottiert, bekomm dann aber zufällig das Entscheidende Tor von Messi mit, weil einer der vor mir sitzt am Handy mitschaut 👌 mein Interesse für Fussball hat sich in den letzten Jahren ziemlich in Richtung 0 entwickelt und so schau ich mir im Jahr wenn’s hochkommt 2 Spiele an, wenn WM ist und ich am Reisen dann offensichtlich mehr 😉 war ich aber doch mal ein Fussballer und auch großer FC Barcelona-Fan und so sind Linonel Messi und der Verein noch immer tief in meinem Herzen verankert 💘 deshalb freut es mich sehr, das diese außergewöhnliche Karriere noch ihre verdiente Krönung zum Abschluss erfährt 👑
Nach insgesamt 18 Stunden fahrt komm ich dann endlich im Hostel „Jardin del Mango“ in Zipolite an. Endlich im Warmen und gleich mal ein wunderbarer Sonnenuntergang 🌅
Im Hostel lern ich gleich 2 Spanier kennen mit denen ich Abendessen gehe 🌮 Wein ist auch hier teuer und weil Corona ja auch mit Mais hergestellt wird, ich jedoch nicht herausfinden kann inwieweit sich das auf den Gluten Gehalt auswirkt (ich hab ja eine Unverträglichkeit = Glutensensitivität) mache ich ein Experiment und gönn mir an dem Abend 2 Seiterl 🍻
Am nächsten morgen beim Aufstehen teilt mir mein Körper dann mit, dass er lieber drauf verzichten würde 🧟♂️ ich lerne die Na’ama aus Israel kennen, deren sympathisches lächeln mir schon am Vorabend aufgefallen ist und wir gehen auf eine „Coco frio“, was wohl eins der besten Anti-Kater-Mittel ist 🥥
Wir gehen so durch Zipolite, da rufen uns von einem Lokal sichtlich gut angeheiterte junge Menschen zu, wir sollen doch mal herkommen. Ich bin neugierig und will mal schauen was sie von uns wollen 😏 da gibt mir einer eine Tarantel in die Hand 😯 sein „Haustier“, dass er überall mitnimmt. Sie machen eine kleine Fotoshow für die sie dann natürlich um Geld bitten. Ich geb Ihnen 10 Pesos und mein Clippers-Feuerzeug, das mir Moritz daheim noch gegeben hat, bei dem ich aber ohnehin den Zündstift verloren hab > einem passt es perfekt in sein „Lobe“ (Ohrloch im Läppchen), als ich 1 1/2 Monate später erneut an die Pazifikküste nach Mazunte komme, was gleich neben Zipolite liegt, sehe ich ihn noch immer damit herumlaufen 😆
Na’ama und ich verbringen einen wunderschönen Tag und haben sehr viel Spaß gemeinsam. Am Abend gehen wir dann zur Ostseite des Strands, wo der Sonnenuntergang am besten zu sehen ist 🌅 traumhaft schöne Farben und chillige Musik, wir liegen auf einer Decke und genießen unser Leben. Sehr romantisch und nach kurzer Zeit machen wir dann ein bisschen rum. Schön denk ich mir, war ich die letzte Zeit doch ziemlich unterkuschelt 🧸 vorher noch kurz überlegt ob wir nicht weiter weg vom Wasser und den Wellen sollten, aber dann doch wieder vergessen, werden wir plötzlich von einer Welle überrollt 😮 vollkommen überrascht und erschrocken realisieren wir die Situation und da kommt auch schon die nächste, noch größere Welle die uns überrollt 🌊 wir springen auf, sie nimmt den Rucksack, ich sammle schnell mein komplett nasses Tagebuch, dass scheinbar aus meinem Rucksack gehüpft ist und meine „Boom-Box“ die glücklicherweise wasserdicht ist ein. Unsere Kleidung und die Decke natürlich komplett durchnässt, mein Handy in der Hosentaschen funktioniert noch 🥳 ihr Handy mit dem die Musik gespielt wurde ist verschwunden 👀 meins ziemlich Nass und voller Sand, so bekomm ich die Handytaschenlampe nicht an 🔦 ich lauf zum nächsten Restaurant um es zu trocknen und damit Licht zu machen. Alles andere in Sicherheit gebracht, suchen wir vergeblich noch einige Zeit ihr Handy, das wohl vom Meer verschluckt wurde 🙄 spannenderweise kommen in dieser Zeit die Wellen nicht mal annähernd dahin wo wir lagen. Wollte das mehr unserer romantischen Zeit ein ein Ende setzen? 🤔 Wir gehen noch ein bisschen verdattert zurück zum Hostel, lassen uns aber die Laune nicht verderben. Wir rekultivieren uns und gehen dann fein essen 🐟
Die nächsten Tage erkunden wir etwas die Gegend und ich helfe ihr wo ich kann um mit dem Verlust des Handys klar zu kommen, hab ich doch genug Erfahrung darin 😛
Es ist kurz vor Weihnachten und ich genieße mein Leben am Strand und unter Palmen. Die Nächte sind angenehm warm und der Sternenhimmel traumhaft schön und klar ✨ so hab ich mir meine Reise vorab vorgestellt 🏝️🎅🎄 bis auf die Mosquitos, die mir manchmal den Schlaf rauben 🦟
Leider ziehen die Weihnachtsferien Unmengen an Touristen an, wodurch sich die Preise sehr stark erhöhen 💵 zahlte ich in San Cristóbal noch 100 Pesos pro Nacht, wobei es sich hier um den wohl günstigsten Bundesstaat Mexikos Chiapas handelt, sind es in Zipolite, im Bundesstaat Oaxaca, vor der Weihnachtszeit schon 150-200 Pesos für die günstigsten Unterkünfte. In den Weihnachtsferien sind es dann mindestens 400 Pesos > einfach durch 20 dividieren, dann hat man Euro 😉
Deshalb entscheiden wir uns in die nächstgelegene Stadt Pochutla zu wechseln, die ungefähr 20 Minuten mit dem Colectivo entfernt ist und wir ein Hotelzimmer gemeinsam für 250 Pesos nehmen 🏨
San Pedro Pochutla ist eine sehr authentische Kleinstadt, man sieht hier nur wenige Touristen. Auf dem Hauptplatz ist wie auch schon in San Cris ein Weihnachtsmarkt aufgebaut und es ist immer sehr viel los 🎡
Nach ein paar Tagen reist Na’ama dann weiter nach San Jose del Pacifico 🚐 (ja mit dem Colectivo ;)) ich bleib über die Weihnachtstage noch in dem gemütlichen Hotel, wo ich unter Tags zu den unterschiedlichen Stränden an der Küste fahre und am Abend die Atmosphäre der Stadt genieße 🎡
Der 24. Dezember wird in meiner Familie immer sehr traditionell gefeiert. Es ist das erste Mal, dass ich nicht zu Hause bin und kann daher meinen wichtigen Aufgaben, das Haus zu räuchern und das Evangelium zu lesen leider nicht nachkommen 🤷♂️
Aber zumindest möchte ich telefonisch dabei sein, was ich natürlich lieber vom Strand aus mache 🏖️
Am Abend geh ich dann noch mit meinem Zimmernachbarn Doug aus Kanada, der schon seit über 30 Jahren am herumreisen ist, essen. Er kennt Pochutla sehr gut und zeigt mir ein feines Lokal direkt am Hauptplatz wo es die besten Tlayudas gibt. Das ist ein Pizzaähnliches Gericht, bei dem der Boden aus Maisteig gemacht wird 🍕
Na’ama schreibt mir begeistert von San Jose del Pacifico und nachdem ich langsam genug vom Stadtleben hab und die Preise am Strand nach Weihnachten auch nicht günstiger werden, entscheide ich mich wieder mal in die Berge zu fahren 🌄
So scheeee siehts aus was du so erlebst und siehst 😀 Viel Spaß noch!!