Die Strecke von Pochutla nach San Jose erinnert mich an die fahrt von Palenque nach San Cristóbal. Für gerade mal etwas mehr als 100 Km dauert die fahrt etwa 5 Stunden, die Serpentinen hinauf. Der Ort liegt auf 2600m und ist bekannt für seine schönen Wanderwege, traumhaften Sonnenuntergänge und magischen Pilze, die aber gerade nicht Saison habe 
Wie überall wo ich bis jetzt war, strahlt bei Dunkelheit die weihnachtliche Festbeleuchtung 
praktischerweise muss ich mich diesmal nicht um die Unterkunft kümmern, die hat Na’ama schon für mich gecheckt
Sie hat aber schon wieder genug von den kalten Nächten und fährt am nächsten Tag weiter. Ich schaffe es mit meinem gebrochenen spanisch einen guten Preis zu verhandeln und habe vor etwas länger zu bleiben 
Einerseits will ich mich mal etwas intensiver mit dem Erstellen dieses Blogs auseinandersetzen, verlier mich dann aber wieder wie so oft in Gespräche und Sachen die gerade wichtiger sind 
andererseits tut mir der Rücken weh und ich will ihn endlich mal auskurieren > bereits in San Cris nach unserer Höhlen-Tour will ich einen Fluss überqueren indem ich über die Steine springe, statt mir die Schuhe auszuziehen und durchzugehen 
ich rutsche auf einem Stein aus und Falle mit dem unteren Rücken darauf, zum Glück, denn sonst wäre ich fast den kleinen Wasserfall hinuntergefallen 
ich dachte die Schmerzen würden bald wieder nachlassen, mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich einen Nerv getroffen hab und durch das ständige in Bewegung sein und herumreisen, ist es mit der Zeit schlechter geworden 
Dafür hab ich hier die perfekte Unterkunft, mit wunderbarem Ausblick neben der Feuerstelle, nahegelegenen Essmöglichkeiten und ein super gemütliches Zimmer nur für mich 
(entschuldigt die optischen Fehler bis hierher, bedingt durch die Umstellung auf ein besseres Programm ;))
Und so passiert hier nicht viel, außer dass ich jeden Tag wunderschöne Sonnenuntergänge genieße darf
Ich liebe meine Handykamera 📷
Naja, nachdem ich Silvester hier verbringe gibt’s natürlich doch noch was zu berichten 
angefangen mit dem letzten Sonnenuntergang im alten Jahr 
während dessen nehme ich mein Tagebuch und reflektiere nochmal über dieses so unglaublich harte und trotzdem oder gerade deswegen so wertvolle Jahr 2022, welches mich schlussendlich an diesen wunderbaren Ort und Moment geführt hat 
Vieles hab ich mir für meine Reise vorgenommen 
Spanisch lernen, Meditieren, Atemübungen, Trauma-Arbeit, Reiseblog machen oder doch gleich eine Website? Lernen für die Bildungskarenz, Zeichnen, Musik machen, Bücher lesen, Handstand üben, Gedichte schreiben, mich weiterbilden zum Thema Körpertherapie und Krypto und natürlich und nicht zuletzt während all dem ganzen dann auch noch die Reise planen und genießen und interessante Orte und Menschen begegnen 
Das alles zusammen klingt ja wunderbar, nur ist das nicht ganz durchführbar 
im Konflikt mit den Erwartungshaltungen an mich selbst mach ich mir am Anfang meiner Reise glücklicherweise schnell bewusst was ich gerade brauche ich hab die Reise so lange hinausgeschoben und besonders die Zeit vorm Abflug war mit viel Arbeit, Vorbereitung für die Reise und Abschiede feiern gefüllt, sodass ich mir erstmal eine Auszeit gönnte keinen Druck etwas machen zu müssen, schauen was der Moment so bring und einfach mal im Fluss des Lebens herumschwimmen 
Jetzt nach nicht ganz 1 1/2 Monate schaue ich auf meine bisherige Reise zurück und denk mir, was für eine wunderbare Zeit 
so viele schöne Erlebnisse und witzige Zufälle, doch hab ich jetzt erstmal genug davon hab ich doch mit dieser Reise etwas sehr viel wichtigeres vor 
Wie die meisten meiner Freunde wissen, habe ich seitdem ich denken kann, das Problem schwer einschlafen zu können. Immer wieder mal im Leben habe ich mich mit diesem Problem auseinandergesetzt, doch niemals fand ich eine „natürlichere“ oder auch einfachere Lösung als Alkohol und Gras 
besonders mein Alkoholkonsum motiviert durch die Angst nicht einschlafen zu können, gefördert durch meine Arbeit in der Gastro führte mich vor etwa 5 Jahren an den Punkt fast überhaupt nicht mehr einschlafen zu können 
eine Lebenssituation aus der ich unbedingt wieder raus wollte/musste 
seitdem hab ich es mir zur Aufgabe gemacht nach dem Ursprung meines Problems zu suchen 
Schwierigkeiten mich im Dickicht des Systems der Psychotherapien zurecht zu finden, fühlte ich mich nicht gut verstanden und überfordert etwas Sinnvolles zu finden 
lag aber doch die Lösung oder zumindest der nächste Schritt um an meinem Schlaf zu arbeiten so nahe > die Arbeit von Moritz (= bester Freund) Papa, Frank, die Core Psycho Somatik 
seit schon einigen Jahren habe ich immer wieder mal für die unterschiedlichsten Seminare die er neben seiner Arbeit als Psychotherapeut anbietet (über Geburt, Tod, Schatten, Liebe, Wut… ) gekocht, jedoch hatte ich nie im Sinn, dass diese Arbeit einen Einfluss auf mein Schlafproblem haben könnte 
Im nachhinein betrachtet ist mir die Verbindung vollkommen klar, damals brauchte es aber unterschiedliche Psychiater und Psychotherapeuten die mir eine Angststörung als Grund meiner Einschlafprobleme diagnostizierten und so dachte ich mal drüber nach an einem seiner Seminar teilzunehmen 
das Elternseminar ist das Herzstück von Frank’s Angebot und dauert ganze 7 Tage. (kleine Werbung, es findet am 31.3. wieder statt und ich koch dafür 
infos auf > https://core-psycho-somatik.de/programm/)
Bereits davor sollte man sich gut mit sich selbst und seinen Eltern auseinandersetzen. Dabei werden vor allem die negativen Gewohnheiten reflektiert, die man von seinen Eltern und der Familie mitbekommen hat, welche keinen Platz mehr im jetzigen Leben haben 
für knapp 100 Teilnehmer an diesem Seminar habe ich bereits gekocht und miterlebt wie befreit und voller Energie sie sich nach dieser Woche fühlen, doch hatte ich auch großen Respekt davor, nachdem ich ebenfalls mitbekam, dass sie dafür auch durch sehr viel Schmerz gehen müssen 
die Hoffnung etwas an meinem Einschlafen verbessern zu können und ein Freund der sagte: „Wenn du das machst, dann mach ich’s auch“ – führten mich schlussendlich dazu dieses Seminar zu machen, was mein Leben veränderte 
dabei wurde mir zum ersten Mal der Ursprung meiner Schlafprobleme bewusst 
nämlich weil ich ein Geburtstrauma erlebte, wodurch ich die ersten 2 Monate in meinem Leben am Tag schlief und in der Nacht weinte 
ich habe mir nie gedacht, dass diese Wunde bei meiner Geburt, mein späteres Leben dermaßen beeinflussen könnte – nach dem Seminar hatte ich ein vollkommen neues Lebensgefühl, bei dem ich Abends sogar müde wurde und viel besser einschlafen konnte 
Kurz darauf im März 2020 sollte meine Weltreise ja bereits starten doch bedingt durch die Pandemie wurde nichts daraus und meine Schlafprobleme kamen auch wieder zurück 
alles passiert aus einem bestimmten Grund denk ich mir jetzt und damals führte es dazu, dass ich eine Ausbildung zur Körpertherapie, der Core-Psycho-Somatik machte, also erlernte warum mir das Elternseminar mir so gut getan hat
Durch diese Ausbildung habe ich mir eine Morgenmeditation zur Gewohnheit gemacht > Aufstehen, grünen Tee machen und dann gleich Meditieren, wonach ich dann in Ruhe den Tee genieße 
Im 2. Lockdown dieses Corona-Wahnsinns eingeführt motiviert es mich für den ganzen Tag und alles geht mir ein bisschen leichter von der Hand 
außerdem und vor allem hilft es mir am Abend besser einschlafen zu können so nehme ich mir vor wieder jeden Tag zu meditieren um wieder motivierter den Tag zu starten 
Lernte ich doch beim Temazcal, man muss sich von Altlasten befreien um Platz für neues zu schaffen, also schreibe ich auf einen Zettel, was ich im nächsten Jahr loslassen möchte 
diesen Werfe ich dann etwas später ins Feuer, damit das auch so genau so passiert 
Abgesehen von ein bisschen Feuerwerk ist es das mit Abstand ruhigste Silvester, dass ich erlebe, seitdem ich anfing auf Partys zu gehen 
am Lagerfeuer herumsitzen, ein bisschen Rotwein schlürfen, die Sterne betrachten 
anfangs kenne ich nur Joana und Robin, zwei Belgier die auch schon ein paar Tage im Hostel sind, die Anderen sind entweder neu, oder Nachbarn, die das Feuer gesehen und sich deshalb dazugesellt haben 
bei gemütlicher Musik bestaunen wir den auf 2600m sehr klaren Sternenhimmel und die unbekannten um mich herum werden immer weniger 
ich lerne David kenne, der mir wunderbaren Mezcal anbietet. Er erzählt von seinem vegetarischen Lokal, welches er vor nicht allzu langer Zeit hier in der Nähe eröffnet hat und lädt die ganze Gesellschaft ein doch am nächsten Tag zum Frühstücken vorbeizukommen 
das Feiern wird im Laufe des Abends dann doch noch etwas ausgelassener, viele Umarmungen um Mitternacht, doch schon um 2 Uhr löst sich die Runde schön langsam auf 
Am nächsten Tag dann doch etwas verkatert auf und noch nicht bereit zu meditieren, dafür geht’s gleich mit Robin und Joana ins Restaurant Colibri zu David und seiner Freundin 
Witzigerweise kommt fast die ganze Gruppe vom Vorabend zur gleichen Zeit dort zusammen 
um die Wartezeit auf das Essen zu verkürzen, was dann doch ziemlich lange dauert, werden wir auch gleich wieder mit Mezcal verköstigt und ich fühl mich wie beim Frühshoppen 
als das Essen dann endlich kommt, bin ich schon wieder betrunken, dafür sind meine Tacos Dorados (frittierte Tacos) vom Feinsten 
und so verschieb ich meinen bewussten Start ins neue Jahr auf den nächsten Tag
Überall in den Lokalen der Ortschaft sieht man diese Gefäße mit den Gesichtern oben 
Ab dem nächsten Tag starte ich dann aber wirklich wieder jeden Tag mit Meditation und weil mein Rücken wieder besser ist erkunde ich auch die wunderschönen Wälder hier, die abgesehen von den Agaven und Avocadobäumen, sehr ähnlich den unseren sind 
Seit langer Zeit treffe ich mal wieder mal Menschen aus Österreich > Chrissi und Sophie, die beim Thailänder, der gleich unter unserem Hostel ist zu Essen waren und sich dann zum Lagerfeuer dazugesellen. Die beiden sind schon fast ein Jahr unterwegs und hatten eine ähnliche Route wie ich es geplant habe > von Mittelamerika nach Kolumbien, Peru, Bolivien (soweit mein Plan), ein bisschen Brasilien bis runter nach Argentinien von wo sie wieder hoch nach Mexiko geflogen sind 
mit den beiden und Johanna aus Deutschland, die sie auf ihrer Reise immer wieder mal treffen, mache ich ein Temazcal, welches in einer kleinen Lehmhütte gleich neben der Feuerstelle vom Hostel angeboten wird in der kleinen Hütte ist maximal Platz für 4 Personen und man kann dabei selbst entscheiden wie heiß es werden soll, deshalb ist es dieses Mal mehr wie eine heiße Dampfsauna als eine „Ich-werde-hier-verbrannt-Sauna“ in San Cristóbal 
Ein paar Tage drauf kommt auch Thomas hier hoch er war zu Silvester feiern in Puerto Escondido, das an der Pazifikküste liegt und kommt mich am Weg nach Oaxaca besuchen bzw. komme ich dann mit ihm mit 
gemeinsam machen wir eine Tageswanderung zur nächstgelegenen Ortschaft San Mateo Río Hondo
Es ist das perfekte Wetter um zu Wandern. Wir kennen den Weg zwar nicht, aber er wurde uns ungefähr beschrieben 
an einer Abzweigung rechts und dann am Fluss entlang, den wir im laufe unserer Wanderung immer wieder überqueren müssen. Nach einiger Zeit machen wir am Fluss (der eigentlich ein Bach ist nur im englischen wird da meist nicht unterschieden und deshalb wird es hier als Fluss beschrieben ;)) halt 
ich mach einen Staudamm wodurch sich das Wasser umleitet und sich daneben ein Seitenarm bildet = Dave’scher Seitenarm 
Thomas ist neidisch und fängt an diesen mit Laub zu verstopfen, worauf sich die Lehner’schen Wasserfälle bilden 
Immer wieder ein bisschen am Handstand üben, was auch auf meiner Liste steht für meinen Rücken ist das kein Problem, hab in dem Monat seit es passiert ist unterschiedlichste Übungen ausprobiert > stehen und gehen ist auf jeden Fall besser als sitzen und Handstand ist ja einfach umgekehrtes stehen das runterspringen am Schluss, nicht so gut 
und zum Buchsbam-Video > weiß nicht mehr warum man 1000 bekommt und wovon
Nach der langen Wanderung genehmigen wir uns ein Tuktuk das uns wieder nach San Jose fährt 
spannend dabei, dass es uns Großteils genau den Weg heimfährt, den wir gewandert sind und so können wir die Strecke im Schnelldurchlauf nochmal revue passieren lassen 
stark durchrüttelnd fährt es, ebenfalls immer wieder den Fluss querend, das Wasser kommt uns teilweise sehr nahe, den Wanderweg entlang > sitzend gerüttelt werden ist auch nicht so gut für meinen Rücken 
Nach 10 Tagen Bergluft und eiskalten Nächten, geht’s dann mit Thomas gemeinsam weiter nach Oaxaca, der Bundeshauptstadt, die für ihre indigene Kultur und Kolonialbauten aus grünem Vulkangestein bekannt ist 
bleiben Sie also dran 😉